Warum lässt Gott Leid auf der Welt zu? Wieso herrschen so viele Kriege auf der Erde, obwohl er doch eingreifen könnte? Diese und zahlreiche weitere Fragen kategorisieren wir heutzutage mit dem Begriff der Theodizee (zu Griechisch theós = Gott und díkē = Gerechtigkeit). Gelehrte vieler Religionen nehmen Stellung zu diesem augenscheinlichen Dilemma. Diesmal interessierte uns jedoch, wie das Christentum dazu steht. Gemeinsam trafen wir uns mit dem Pfarrer der evangelischen Hauptkirche zu Rheydt in der Philippus Akademie. Dort wurde uns ein Einblick zur christlichen Herangehensweise an die Theodizee-Frage gewährt.
Der Pfarrer stellte uns zunächst die verschiedenen, monotheistischen Ansichten dar, die zu verschiedenen Zeiten vertreten wurden. Gleichzeitig erklärte er, inwiefern diese Perspektiven für die Beantwortung der Theodizee-Frage ausschlaggebend sind. Die Reise begann im antiken Griechenland und führt bis in die Gegenwart.
Zunächst fielen uns die Schnittpunkte der verschiedenen Ansichten auf, also Parallelen, die der Islam und das Christentum aufweisen. Andererseits ergaben sich auch markante Unterschiede, die dadurch bedingt waren, dass die Grundsätze der jeweiligen Religion erhebliche Unterschiede ausweisen.
Am Ende des Vortrags gab es einen offenen Meinungsaustausch, in dem wir dazu eingeladen wurden, unsere Ideen und Ansichten einzubringen. Innerhalb dieses Austauschs ist die islamische Herangehensweise zur Theodizee-Frage hervorgegangen. Hierbei sind die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede beider Seiten nochmal deutlich geworden.
Dieses Treffen haben wir als äußerst fruchtbar empfunden. Wir konnten vieles, sowohl aus dem Vortrag des Pfarrers als auch aus dem abschließenden Meinungsaustausch mitnehmen.